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Bankrecht
Kreditverkäufe
Bürgschaft: Widerruf (Haustürgeschäft)

Bundesgerichtshof (BGH)
Urteil vom 27.02.07
(XI ZR 195/05)
BGHZ 171, 180
NJW 2007, 2106
ZIP 2007, 619
WM 2007, 643
VuR 2007, 148
EWiR 2007, 267


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Leitsätze:
1.  Der wirksamen Abretung von Darlehensforderungen eines Kreditinstituts stehen weder das Bankgeheimnis nach das Bundesdatenschutzgesetz entgegen.
2.  Arbeitsplatz i.S.d. § 1 Abs.1 Nr.1 HWiG a.F (§ 312 Abs.1 Satz 1 Nr.1 BGB) ist nur derjenige des Verbrauchers.
3.  Zu den Vorausetzungen des § 5 Abs.1 HWiG (§ 312f Satz 2 BGB), wenn der Bürge seine Bürschaftserklärung am Arbeitsplatz des persönlichen Schuldners abgibt.
 
 
  
   aus den Entscheidungsgründen: (Rdnr.36)   
  "Allerdings scheitert ein Widerrufsrecht des Beklagten (...) nicht schon daran, dass (...) der durch die Bürgschaft gesicherte Vertrag nicht nach § 1 Abs.1 Nr.1 HWiG a.F. widerrufen werden konnte. Wie der erkennende Senat (...) unter Aufgabe der früheren Rechtsprechung mit Urteil vom 10. Januar 2006 (XI ZR 169/05, BGHZ 165,363,366ff. m.w.Nachw.) entschieden hat, kommt es hierauf nicht an. Vielmehr besteht unter den Voraussetzungen des § 1 Abs.1 HWiG bzw. des § 312 BGB ein eigenes Widerrufsrecht des Bürgen, weil ein Bürge, der in einer Haustürsituation einen gewerblichen Zwecken dienenden Kredit verbürgt, im Hinblick auf den Schutzzweck dieser Normen und zur Vermeidung von Wertungswidersprüchen nicht schlechter stehen darf als derjenige, der in einer solchen Situation den Kreditvertrag als Mithaftender unterzeichnet (Senat aaO, S.368f.)."