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  --> Update vom 24.05.2014

Arne Maier ./. Bundesrepublik Deutschland, Eisenbahn-Bundesamt
Verwaltungsgerichtshof Mannheim, Az.: 5 S 534/13

beigeladen: DB Netz AG, vertreten durch die DB ProjektBau GmbH

Die Klage richtet sich gegen die Planänderungsbescheide 5, 9, 10 und 11 zum Planfeststellungsabschnitt (PFA) 1.1 des Tunnelprojekts "Stuttgart 21" (siehe unten, Anlagen K1-K4). Die vier angefochtenen Planänderungen betreffen das Grundwasser und stehen in einem engen Zusammenhang mit dem 7. Planänderungsverfahren zum PFA 1.1. Im 7. Planänderungsverfahren hat die Bahn eine Verdoppelung der zu entnehmenden Grundwassermenge beantragt. Das EBA hat hierfür ein neues Planfeststellungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung angeordnet. Nach den Regeln über die Umweltverträglichkeitsprüfung und insbesondere über die Kumulation von (Änderungs-)Vorhaben durfte das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) die vier angefochtenen, ebenfalls das Grundwasser betreffenden Änderungsvorhaben nicht isoliert genehmigen. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) und der deutsche Gesetzgeber haben eine solche Salamitaktik zur Abspaltung von Vorhaben aus der Öffentlichkeitsbeteiligung untersagt.

Mit der vorliegenden Klage wehre ich mich - als Teil der betroffenen Öffentlichkeit - gegen diese Beschneidung meiner Beteiligungs- und Anhörungsrechte sowohl in den vier angefochtenen Planänderungsverfahren als auch im 7. Planänderungsverfahren. Der VGH hat den Streitwert der Klage vorläufig festgesetzt auf 20.000 Euro und Gerichtskosten in Höhe von 1.152 Euro abgerechnet.

Klage vom 08.03.2013 (3 Seiten)
  • 11. Planänderung, PFA 1.1, Bescheid vom 07.02.2013 (Anlage K1)
    (mir zugestellt am 18.02.2013, Anlage K1a)
  •   5. Planänderung, PFA 1.1, Bescheid vom 23.10.2012 (Anlage K2)
  •   9. Planänderung, PFA 1.1, Bescheid vom 10.05.2012 (Anlage K3)
  • 10. Planänderung, PFA 1.1, Bescheid vom 10.05.2012 (Anlage K4)
  • Regierungspräsidium Stuttgart, Bekanntmachung zum 7. Planänderungsverfahren, PFA 1.1 (Anlage K5)
    (siehe auch: Planunterlagen)
  • meine Einwendungen im Anhörungsverfahren zur 7. Planänderung,
    Schreiben vom 18.10.2012 und vom 23.10.2012 (Anlagen K6 und K7)
Klagebegründung vom 18.04.2013 (12 Seiten)
  • Bundesumweltministerium, Leitfaden zur Anwendung und Auslegung der neuen UVP-Vorschriften, Endfassung vom 14.08.2003 (Anlage K8)
  • 11. Planänderungsverfahren, verfahrensleitende Verfügung des EBA vom 08.01.2013 (Anlage K9)
  • 5. Planänderungsverfahren, verfahrensleitende Verfügung des EBA vom 26.06.2012 (Anlage K10)
  • mein Schreiben an das EBA vom 22.09.2012, wegen 11. Planänderung (Anlage K11)
    ("Antwort" des EBA vom 31.10.2012, Anlage K11a)
  • Erläuterungsbericht zum 11. Planänderungsantrag vom 15.05.2012 (Anlage K12)
  • Erläuterungsbericht zum 7. Planänderungsantrag, ohne Datum (Anlage K13)
  • "Kommunikationsbüro", Pressemitteilung vom 29.06.2012 (Anlage K14)
  • mein Schreiben an das EBA vom 05.07.2012, wegen 5. Planänderung (Anlage K15)
    ("Antwort" des EBA vom 02.08.2012, Anlage K15a)
  • "Anlage 20.1 B - Hydrogeologie und Wasserwirtschaft - Erläuterungsbericht" (Anlage K16)
  • Gefahr von Hangrutschungen und Erdbeben (Anlagen K17a, K17b, K17c)
Ergänzung zur Klagebegründung vom 19.04.2013 (2 Seiten)
  • "Bahn lässt für Stuttgart 21 ungenehmigte Rohre verlegen",
    Presseerklärung des BUND und der Ingenieure 22 vom 17.04.2013 (Anlage K18)
Replik vom 01.07.2013 (12 Seiten)
(Stellungnahme zu den Klageerwiderungen des EBA und der DB Netz AG)
  • Geologische, hydrogeologische, geotechnische und wasserwirtschaftliche Stellungnahme,
    Teil 3, Wasserwirtschaft (Hydrogeologie, Wasserwirtschaft und Altlasten),
    Anhang 2: Zentrales Grundwasser- und Niederschlagsmanagement,
    Stand 20.04.2012
  • Die Klageerwiderungen werden hier bis auf Weiteres nicht veröffentlicht.
    Wenn Sie Interesse an den Klageerwiderungen haben, dann senden Sie mir eine E-Mail: grundwasser@rechtsrat.ws.
  • Beschwerde an den EBA-Präsidenten vom 05.07.2013 (3 Seiten)
zusammenfassender Schriftsatz vom 28.03.2014 (6 Seiten)
(Stellungnahme zum Schriftsatz des EBA vom 05.11.2013)
  • Stellungnahme der EU-Kommission vom 25.04.2013 in dem Vertragsverletzungsverfahren 2007/4267 gegen die Bundesrepublik Deutschland; in diesem Vertragsverletzungsverfahren hat die EU-Kommission inzwischen Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland erhoben.
  • EuGH, Urteil vom 07.11.2013, Rs. C-72/12 (Altrip)
ergänzender Schriftsatz vom 05.04.2014 (5 Seiten)
(Stellungnahme zum Schriftsatz der Beigeladenen vom 02.04.2014)
  • zum Erdbebenrisiko:
    Handelsblatt: Erdbeben von Menschenhand (Anlage K17c)
    Vorhabenträgerin: Stellungnahme vom 19.12.2013 (Anlage K20a)
    meine Erwiderung vom 10.01.2014 (Anlage K20b)
    Wikipedia: Induzierte Seismizität (Anlage K20c)
    Deutsches GeoForschungsZentrum: Erdbeben: Wasser als Schmiermittel (Anlage K20d)
    Spiegel Online: Abwasser verursacht heftiges Erdbeben (Anlage K20e)
  • Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 02.10.2013, Az.: 9 A 23.12
Der VGH Mannheim hat meine Klage als unzulässig abgewiesen mit
Urteil vom 11.04.2014  (hier als pdf, 23 Seiten).
Siehe auch VGH-Pressemitteilung vom 11.04.2014.

Die Bedeutung des Urteils geht weit über "Stuttgart 21" hinaus.
Das Urteil rüttelt an den Grundfesten der Öffentlichkeitsbeteiligung in allen Planfeststellungsverfahren.

Hierzu meine Stellungnahme zu dem Urteil (3 Seiten).

Das Urteil wurde mir zugestellt am 20.05.2014.
Gegen die Nichtzulassung der Revision kann ich Beschwerde einlegen bis Freitag, den 20.06.2014.


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Anregungen und Anmerkungen sind willkommen unter E-Mail: grundwasser@rechtsrat.ws.

RA Arne Maier, Am Kronenhof 2, 73728 Esslingen       

 

                   
   
Rechtsanwalt
Arne Maier
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