|
§§ 1 - 2 allgemeine Vorschriften |
ArbZG |
§ 1 |
Übersicht |
Zweck dieses Gesetzes |
|
Zweck des Gesetzes ist es,
1. die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer bei der Arbeitszeitgestaltung
zu gewährleisten und die Rahmenbedingungen für flexible Arbeitszeiten
zu verbessern sowie
2. den Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage als Tage der Arbeitsruhe und der
seelischen Erhebung der Arbeitnehmer zu schützen.
| |
|
ArbZG |
§ 2 |
Übersicht |
Begriffsbestimmungen |
|
Arbeitszeit im Sinne dieses Gesetzes ist die Zeit vom Beginn bis zum Ende
der Arbeit ohne die Ruhepausen; Arbeitszeiten bei mehreren Arbeitgebern
sind zusammenzurechnen.
Im Bergbau unter Tage zählen die Ruhepausen zur Arbeitszeit.
| |
|
|
Arbeitnehmer im Sinne dieses Gesetzes sind Arbeiter und Angestellte sowie die zu ihrer
Berufsbildung Beschäftigten.
| |
|
|
Nachtzeit im Sinne dieses Gesetzes ist die Zeit von 23 - 6 Uhr,
in Bäckereien und Konditoreien die Zeit von 22 - 5 Uhr.
| |
|
|
Nachtarbeit im Sinne dieses Gesetzes ist jede Arbeit,
die mehr als 2 Stunden der Nachtzeit umfasst.
| |
|
|
Nachtarbeitnehmer im Sinne dieses Gesetzes sind Arbeitnehmer, die
1. auf Grund ihrer Arbeitszeitgestaltung normalerweise Nachtarbeit in Wechselschicht
zu leisten haben oder
2. Nachtarbeit an mindestens 48 Tagen im Kalenderjahr leisten.
| |
|
§§ 3 - 8 werktägliche Arbeitszeit und arbeitsfreie Zeiten |
ArbZG |
§ 3 |
Übersicht |
Arbeitszeit der Arbeitnehmer |
|
Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf 8 Stunden nicht überschreiten.
Sie kann auf bis zu 10 Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von
6 Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt
8 Stunden werktäglich nicht überschritten werden.
| |
|
ArbZG |
§ 4 |
Übersicht |
Ruhepausen |
|
Die Arbeit ist durch im voraus feststehende Ruhepausen von mindestens 30 Minuten
bei einer Arbeitszeit von mehr als 6 bis zu 9 Stunden und 45 Minuten
bei einer Arbeitszeit von mehr als 9 Stunden insgesamt zu unterbrechen.
Die Ruhepausen nach Satz 1 können in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten
aufgeteilt werden.
Länger als 6 Stunden hintereinander dürfen Arbeitnehmer nicht ohne Ruhepause
beschäftigt werden.
| |
|
ArbZG |
§ 5 |
Übersicht |
Ruhezeit |
|
Die Arbeitnehmer müssen nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit
eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens 11 Stunden haben.
| |
|
|
Die Dauer der Ruhezeit des Absatzes 1 kann in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen
zur Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen, in Gaststätten und
anderen Einrichtungen zur Bewirtung und Beherbergung, in Verkehrsbetrieben,
beim Rundfunk sowie in der Landwirtschaft und in der Tierhaltung um
bis zu 1 Stunde verkürzt werden, wenn jede Verkürzung der Ruhezeit
innerhalb eines Kalendermonats oder innerhalb von 4 Wochen durch Verlängerung
einer anderen Ruhezeit auf mindestens 12 Stunden ausgeglichen wird.
| |
|
|
Abweichend von Absatz 1 können in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen
zur Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen Kürzungen der Ruhezeit
durch Inanspruchnahmen während der Rufbereitschaft, die nicht mehr als
die Hälfte der Ruhezeit betragen, zu anderen Zeiten ausgeglichen werden.
| |
|
|
Soweit Vorschriften der Europäischen Gemeinschaften für Kraftfahrer und Beifahrer
geringere Mindestruhezeiten zulassen, gelten abweichend von Absatz 1 diese Vorschriften.
| |
|
ArbZG |
§ 6 |
Übersicht |
Nacht- und Schichtarbeit
|
|
Die Arbeitszeit der Nacht- und Schichtarbeitnehmer ist nach den gesicherten
arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen über die menschengerechte Gestaltung
der Arbeit festzulegen.
| |
|
|
Die werktägliche Arbeitszeit der Nachtarbeitnehmer darf 8 Stunden nicht
überschreiten.
Sie kann auf bis zu 10 Stunden nur verlängert werden, wenn abweichend von
§ 3 innerhalb von 1 Kalendermonat oder innerhalb von
4 Wochen im Durchschnitt 8 Stunden werktäglich nicht überschritten
werden.
Für Zeiträume, in denen Nachtarbeitnehmer im Sinne des § 2
Abs.5 Nr.2 nicht zur Nachtarbeit herangezogen werden, findet
§ 3 Satz 2 Anwendung.
| |
|
|
Nachtarbeitnehmer sind berechtigt, sich vor Beginn der Beschäftigung und danach
in regelmäßigen Zeitabständen von nicht weniger als 3 Jahren
arbeitsmedizinisch untersuchen zu lassen.
Nach Vollendung des 50. Lebensjahres steht Nachtarbeitnehmern dieses Recht
in Zeitabständen von 1 Jahr zu.
Die Kosten der Untersuchungen hat der Arbeitgeber zu tragen, sofern er
die Untersuchungen den Nachtarbeitnehmern nicht kostenlos durch einen Betriebsarzt
oder einen überbetrieblichen Dienst von Betriebsärzten anbietet.
| |
|
|
Der Arbeitgeber hat den Nachtarbeitnehmer auf dessen Verlangen auf einen
für ihn geeigneten Tagesarbeitsplatz umzusetzen, wenn
a) nach arbeitsmedizinischer Feststellung die weitere Verrichtung von Nachtarbeit
den Arbeitnehmer in seiner Gesundheit gefährdet ode
b) im Haushalt des Arbeitnehmers ein Kind unter 12 Jahren lebt, das nicht
von einer anderen im Haushalt lebenden Person betreut werden kann, oder
c) der Arbeitnehmer einen schwerpflegebedürftigen Angehörigen zu versorgen
hat, der nicht von einem anderen im Haushalt lebenden Angehörigen versorgt
werden kann,
sofern dem nicht dringende betriebliche Erfordernisse entgegenstehen.
Stehen der Umsetzung des Nachtarbeitnehmers auf einen für ihn geeigneten
Tagesarbeitsplatz nach Auffassung des Arbeitgebers dringende betriebliche Erfordernisse
entgegen, so ist der Betriebs- oder Personalrat zu hören.
Der Betriebs- oder Personalrat kann dem Arbeitgeber Vorschläge für eine Umsetzung
unterbreiten.
| |
|
|
Soweit keine tarifvertraglichen Ausgleichsregelungen bestehen, hat der Arbeitgeber
dem Nachtarbeitnehmer für die während der Nachtzeit geleisteten Arbeitsstunden
eine angemessene Zahl bezahlter freier Tage oder einen angemessenen Zuschlag auf das
ihm hierfür zustehende Bruttoarbeitsentgelt zu gewähren.
| |
|
|
Es ist sicherzustellen, dass Nachtarbeitnehmer den gleichen Zugang zur betrieblichen
Weiterbildung und zu aufstiegsfördernden Maßnahmen haben wie die übrigen
Arbeitnehmer.
| |
|
ArbZG |
§ 7 |
Übersicht |
abweichende Regelungen
§ 7 Abs.2a und 7-9 in Kraft seit 01.01.04
|
|
In einem Tarifvertrag oder auf Grund eines Tarifvertrags in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung kann zugelassen werden,
1. abweichend von § 3
|
a) die Arbeitszeit über 10 Stunden werktäglich zu verlängern,
wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang
Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt,
b) einen anderen Ausgleichszeitraum festzulegen, |
2. abweichend von § 4 Satz 2 die Gesamtdauer der Ruhepausen in Schichtbetrieben
und Verkehrsbetrieben auf Kurzpausen von angemessener Dauer aufzuteilen,
3. abweichend von § 5 Abs.1 die Ruhezeit um bis zu 2 Stunden zu kürzen,
wenn die Art der Arbeit dies erfordert und die Kürzung der Ruhezeit innerhalb eines
festzulegenden Ausgleichszeitraums ausgeglichen wird,
4. abweichend von § 6 Abs.2
|
a) die Arbeitszeit über 10 Stunden werktäglich hinaus zu verlängern,
wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang
Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt,
b) einen anderen Ausgleichszeitraum festzulegen, |
5. den Beginn des 7stündigen Nachtzeitraums des § 2 Abs.3 auf die Zeit
zwischen 22 und 24 Uhr festzulegen.
| |
|
|
Sofern der Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer durch einen entsprechenden Zeitausgleich gewährleistet wird,
kann in einem Tarifvertrag oder auf Grund eines Tarifvertrags in einer Betriebs- oder
Dienstvereinbarung ferner zugelassen werden,
1. abweichend von § 5 Abs.1 die Ruhezeiten bei Rufbereitschaft den Besonderheiten
dieses Dienstes anzupassen, insbesondere Kürzungen der Ruhezeit infolge von Inanspruchnahmen
während dieses Dienstes zu anderen Zeiten auszugleichen,
2. die Regelungen der §§ 3 , 5 Abs.1
und § 6 Abs.2 in der Landwirtschaft der Bestellungs- und Erntezeit sowie den
Witterungseinflüssen anzupassen,
3. die Regelungen der §§ 3 , 4 ,
5 Abs.1 und § 6 Abs.2 bei der
Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen der Eigenart dieser Tätigkeit und dem Wohl
dieser Personen entsprechend anzupassen,
4. die Regelungen der §§ 3 , 4 ,
5 Abs.1 und § 6 Abs.2 bei Verwaltungen
und Betrieben des Bundes, der Länder, der Gemeinden und sonstigen
Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts sowie bei anderen Arbeitgebern,
die der Tarifbindung eines für den öffentlichen Dienst geltenden oder eines im wesentlichen
inhaltsgleichen Tarifvertrags unterliegen, der Eigenart der Tätigkeit bei diesen Stellen anzupassen.
| |
|
|
In einem Tarifvertrag oder auf Grund eines Tarifvertrags in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung
kann abweichend von den §§ 3,
5 Abs.1 und 6
Abs.2 zugelassen werden, die werktägliche Arbeitszeit auch ohne Ausgleich
über 8 Stunden zu verlängern, wenn in die Arbeitszeit
regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder
Bereitschaftsdienst
fällt und durch besondere Regelungen sichergestellt ist, dass die Gesundheit
der Arbeitnehmer nicht gefährdet wird.
| |
|
|
Im Geltungsbereich eines Tarifvertrags nach Absatz 1, 2 oder 2a können abweichende tarifvertragliche
Regelungen im Betrieb eines nicht tarifgebundenen
Arbeitgebers durch Betriebs- oder Dienstvereinbarung oder, wenn ein Betriebs- oder Personalrat
nicht besteht, durch schriftliche Vereinbarung zwischen dem Arbeitgeber und
dem Arbeitnehmer übernommen werden.
Können auf Grund eines solchen Tarifvertrags abweichende Regelungen in einer
Betriebs- oder Dienstvereinbarung getroffen werden, kann auch in Betrieben eines
nicht tarifgebundenen Arbeitgebers davon
Gebrauch gemacht werden.
Eine nach Abs.2 Nr.4 getroffene abweichende tarifvertragliche Regelung hat zwischen nicht
tarifgebundenen Arbeitgebern
und Arbeitnehmern Geltung, wenn zwischen ihnen die Anwendung der für den öffentlichen Dienst
geltenden tarifvertraglichen Bestimmungen vereinbart ist und die Arbeitgeber die Kosten des Betriebs
überwiegend mit Zuwendungen im Sinne des Haushaltsrechts decken.
| |
|
|
Die Kirchen und die öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften können die in Absatz 1, 2
oder 2a genannten Abweichungen in ihren Regelungen vorsehen.
| |
|
|
In einem Bereich, in dem Regelungen durch Tarifvertrag üblicherweise nicht getroffen werden, können
Ausnahmen im Rahmen des Absatzes 1, 2 oder 2 durch die Aufsichtsbehörde bewilligt werden,
wenn dies aus betrieblichen Gründen erforderlich ist und die Gesundheit
der Arbeitnehmer nicht gefährdet wird. | |
|
|
Die Bundesregierung kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Ausnahmen im Rahmen des
Absatzes 1 oder 2 zulassen, sofern dies aus betrieblichen Gründen erforderlich ist und die
Gesundheit der Arbeitnehmer nicht gefährdet wird.
| |
|
|
Auf Grund einer Regelung nach Absatz 2a oder den Absätzen 3 - 5 jeweils
in Verbindung mit Absatz 2a darf die Arbeitszeit nur verlängert werden,
wenn der Arbeitnehmer schriftlich eingewilligt hat.
Der Arbeitnehmer kann die Einwilligung mit einer Frist von 6 Monaten widerrufen.
Der Arbeitgeber darf einen Arbeitnehmer nicht benachteiligen, weil dieser die Einwilligung
zur Verlängerung der Arbeitszeit nicht erklärt oder die Einwilligung
widerrufen hat.
| |
|
|
Werden Regelungen nach Absatz 1 Nr.1 und Nr.4, Absatz 2 Nr.2-4 oder solche Regelungen
auf Grund der Absätze 3 und 4 zugelassen, darf die Arbeitszeit
48 Stunden wöchentlich im Durchschnitt von 12 Kalendermonaten
nicht überschreiten.
Erfolgt die Zulassung auf Grund des Absatzes 5, darf die Arbeitszeit
48 Stunden wöchentlich im Durchschnitt von 6 Kalendermonaten
oder 24 Wochen nicht überschreiten.
| |
|
|
Wird die werktägliche Arbeitszeit über 12 Stunden verlängert,
muss im unmittelbaren Anschluss an die Beendigung
der Arbeitszeit eine Ruhezeit von mindestens 11 Stunden
gewährt werden.
| |
|
ArbZG |
§ 8 |
Übersicht |
gefährliche Arbeiten |
|
Die Bundesregierung kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates für einzelne
Beschäftigungsbereiche, für bestimmte Arbeiten oder für bestimmte
Arbeitnehmergruppen, bei denen besondere Gefahren für die Gesundheit der Arbeitnehmer
zu erwarten sind, die Arbeitszeit über § 3 hinaus
beschränken, die Ruhepausen und Ruhezeiten über die §§ 4
und 5 hinaus ausdehnen, die Regelungen zum Schutz der Nacht-
und Schichtarbeitnehmer in § 6 erweitern und die
Abweichungsmöglichkeiten nach § 7 beschränken,
soweit dies zum Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer erforderlich ist.
Satz 1 gilt nicht für Beschäftigungsbereiche und Arbeiten in Betrieben, die der Bergaufsicht
unterliegen.
| |
|
§§ 9 - 13 Sonn- und Feiertagsruhe |
ArbZG |
§ 9 |
Übersicht |
Sonn- und Feiertagsruhe |
|
Arbeitnehmer dürfen an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen von 0 bis 24 Uhr
nicht beschäftigt werden.
| |
|
|
In mehrschichtigen Betrieben mit regelmäßiger Tag- und Nachtschicht kann Beginn oder Ende
der Sonn- und Feiertagsruhe um bis zu 6 Stunden vor- oder zurückverlegt werden,
wenn für die auf den Beginn der Ruhezeit folgenden 24 Stunden
der Betrieb ruht.
| |
|
|
Für Kraftfahrer und Beifahrer kann der Beginn der 24stündigen Sonn- und Feiertagsruhe
um bis zu 2 Stunden vorverlegt werden.
| |
|
ArbZG |
§ 10 |
Übersicht |
Sonn- und Feiertagsbeschäftigung |
|
Sofern die Arbeiten nicht an Werktagen vorgenommen werden können, dürfen Arbeitnehmer
an Sonn- und Feiertagen abweichend von § 9 beschäftigt
werden
1. in Not- und Rettungsdiensten sowie bei der Feuerwehr,
2. zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie der Funktionsfähigkeit
von Gerichten und Behörden und für Zwecke der Verteidigung,
3. in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen zur Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen,
4. in Gaststätten und anderen Einrichtungen zur Bewirtung und Beherbergung sowie im Haushalt,
5. bei Musikaufführungen, Theatervorstellungen, Filmvorführungen, Schaustellungen, Darbietungen und
anderen ähnlichen Veranstaltungen,
6. bei nichtgewerblichen Aktionen und Veranstaltungen der Kirchen, Religionsgesellschaften, Verbände,
Vereine, Parteien und anderer ähnlicher Vereinigungen,
7. beim Sport und in Freizeit-, Erholungs- und Vergnügungseinrichtungen, beim Fremdenverkehr sowie
in Museen und wissenschaftlichen Präsenzbibliotheken,
8. beim Rundfunk, bei der Tages- und Sportpresse, bei Nachrichtenagenturen sowie bei den
der Tagesaktualität dienenden Tätigkeiten für andere Presseerzeugnisse einschließlich
des Austragens, bei der Herstellung von Satz, Filmen und Druckformen für tagesaktuelle
Nachrichten und Bilder, bei tagesaktuellen Aufnahmen auf Ton- und Bildträger sowie beim Transport
und Kommissionieren von Presseerzeugnissen, deren Ersterscheinungstag am Montag oder am Tag
nach einem Feiertag liegt,
9. bei Messen, Ausstellungen und Märkten im Sinne des Titels IV der Gewerbeordnung sowie bei Volksfesten,
10. in Verkehrsbetrieben sowie beim Transport und Kommissionieren von leichtverderblichen Waren im Sinne
des § 30 Abs.3 Nr.2 der Straßenverkehrsordnung,
11. in den Energie- und Wasserversorgungsbetrieben sowie in Abfall- und Abwasserentsorgungsbetrieben,
12. in der Landwirtschaft und in der Tierhaltung sowie in Einrichtungen zur Behandlung und Pflege von Tieren,
13. im Bewachungsgewerbe und bei der Bewachung von Betriebsanlagen,
14. bei der Reinigung und Instandhaltung von Betriebseinrichtungen, soweit hierdurch der regelmäßige
Fortgang des eigenen oder eines fremden Betriebs bedingt ist, bei der Vorbereitung
der Wiederaufnahme des vollen werktägigen Betriebs sowie bei der Aufrechterhaltung
der Funktionsfähigkeit von Datennetzen und Rechnersystemen,
15. zur Verhütung des Verderbens von Naturerzeugnissen oder Rohstoffen oder des Misslingens
von Arbeitsergebnissen sowie bei kontinuierlich durchzuführenden Forschungsarbeiten,
16. zur Vermeidung einer Zerstörung oder erheblichen Beschädigung der Produktionseinrichtungen.
| |
|
|
Abweichend von § 9 dürfen Arbeitnehmer an Sonn- und Feiertagen mit den
Produktionsarbeiten beschäftigt werden, wenn die infolge der Unterbrechung der Produktion
nach Absatz 1 Nr. 14 zulässigen Arbeiten den Einsatz von mehr Arbeitnehmern als bei
durchgehender Produktion erfordern.
| |
|
|
Abweichend von § 9 dürfen Arbeitnehmer an Sonn- und Feiertagen
in Bäckereien und Konditoreien für bis zu 3 Stunden mit der Herstellung und dem
Austragen oder Ausfahren von Konditorwaren und an diesem Tag zum Verkauf kommenden Bäckerwaren
beschäftigt werden.
| |
|
|
Sofern die Arbeiten nicht an Werktagen vorgenommen werden können, dürfen Arbeitnehmer zur Durchführung
des Eil- und Großbetragszahlungsverkehrs und des Geld-, Devisen-, Wertpapier- und Derivatehandels abweichend
von § 9 Abs.1 an den auf einen Werktag fallenden Feiertagen beschäftigt werden, die nicht in allen Mitgliedstaaten der Europäischen
Union Feiertage sind.
| |
|
ArbZG |
§ 11 |
Übersicht |
Ausgleich für Sonn- und Feiertagsbeschäftigung |
|
Mindestens 15 Sonntage im Jahr müssen beschäftigungsfrei bleiben.
| |
|
|
Für die Beschäftigung an Sonn- und Feiertagen gelten die §§ 3 - 8
entsprechend, jedoch dürfen durch die Arbeitszeit an Sonn- und Feiertagen die in den
§§ 3, 6 Abs.2 und § 7 bestimmten
Höchstarbeitszeiten und Ausgleichszeiträume nicht überschritten werden.
| |
|
|
Werden Arbeitnehmer an einem Sonntag beschäftigt, müssen sie einen Ersatzruhetag haben, der innerhalb
eines den Beschäftigungstag einschließenden Zeitraums von 2 Wochen zu gewähren ist.
Werden Arbeitnehmer an einem auf einen Werktag fallenden Feiertag
beschäftigt, müssen sie einen Ersatzruhetag haben, der innerhalb eines den Beschäftigungstag
einschließenden Zeitraums von 8 Wochen zu gewähren ist.
| |
|
|
Die Sonn- oder Feiertagsruhe des § 9 oder der Ersatzruhetag des Absatzes 3 ist
den Arbeitnehmern unmittelbar in Verbindung mit einer Ruhezeit nach § 5
zu gewähren, soweit dem technische oder arbeitsorganisatorische Gründe nicht entgegenstehen.
| |
|
ArbZG |
§ 12 |
Übersicht |
abweichende Regelungen |
|
In einem Tarifvertrag oder auf Grund eines Tarifvertrags in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung kann zugelassen werden,
1. abweichend von § 11 Abs.1 die Anzahl der beschäftigungsfreien Sonntage in den
Einrichtungen des § 10 Abs.1 Nr.2, 3, 4 und 10 auf mindestens 10 Sonntage,
im Rundfunk, in Theaterbetrieben, Orchestern sowie bei Schaustellungen auf mindestens 8 Sonntage,
in Filmtheatern und in der Tierhaltung auf mindestens 6 Sonntage im Jahr zu verringern,
2. abweichend von § 11 Abs.3 den Wegfall von Ersatzruhetagen für auf Werktage fallende
Feiertage zu vereinbaren oder Arbeitnehmer innerhalb eines festzulegenden Ausgleichszeitraums beschäftigungsfrei
zu stellen,
3. abweichend von § 11 Abs.1-3 in der Seeschiffahrt die den Arbeitnehmern nach diesen
Vorschriften zustehenden freien Tage zusammenhängend zu geben,
4. abweichend von § 11 Abs.2 die Arbeitszeit in vollkontinuierlichen Schichtbetrieben an Sonn-
und Feiertagen auf bis zu 12 Stunden zu verlängern, wenn dadurch zusätzliche freie
Schichten an Sonn- und Feiertagen erreicht werden.
§ 7 Abs.3-6 findet Anwendung.
| |
|
ArbZG |
§ 13 |
Übersicht |
Ermächtigung, Anordnung, Bewilligung |
|
Die Bundesregierung kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Vermeidung erheblicher
Schäden unter Berücksichtigung des Schutzes der Arbeitnehmer und der Sonn- und Feiertagsruhe
1. die Bereiche mit Sonn- und Feiertagsbeschäftigung nach § 10 sowie die dort
zugelassenen Arbeiten näher bestimmen,
2. über die Ausnahmen nach § 10 hinaus weitere Ausnahmen abweichend von
§ 9
|
a) | für Betriebe, in denen die Beschäftigung von Arbeitnehmern
an Sonn- oder Feiertagen zur Befriedigung täglicher oder an diesen Tagen besonders hervortretender
Bedürfnisse der Bevölkerung erforderlich ist, |
| b) | für Betriebe, in denen Arbeiten vorkommen, deren Unterbrechung
oder Aufschub
- nach dem Stand der Technik ihrer Art nach nicht oder nur mit erheblichen Schwierigkeiten möglich ist,
- besondere Gefahren für Leben oder Gesundheit der Arbeitnehmer zur Folge hätte,
- zu erheblichen Belastungen der Umwelt oder der Energie- oder Wasserversorgung führen würde,
|
| c) | aus Gründen des Gemeinwohls, insbesondere auch zur Sicherung
der Beschäftigung, |
zulassen und die zum Schutz der Arbeitnehmer und der Sonn- und Feiertagsruhe notwendigen Bedingungen
bestimmen. | |
|
|
Soweit die Bundesregierung von der Ermächtigung des Absatzes 1 Nr. 2 Buchstabe a keinen Gebrauch
gemacht hat, können die Landesregierungen durch Rechtsverordnung entsprechende Bestimmungen erlassen.
Die Landesregierungen können diese Ermächtigung durch Rechtsverordnung auf oberste Landesbehörden
übertragen. | |
|
|
Die Aufsichtsbehörde kann
1. feststellen, ob eine Beschäftigung nach § 10 zulässig ist,
2. abweichend von § 9 bewilligen, Arbeitnehmer zu beschäftigen
|
a) | im Handelsgewerbe an bis zu 10 Sonn- und Feiertagen im Jahr,
an denen besondere Verhältnisse einen erweiterten Geschäftsverkehr erforderlich machen, |
| b) | an bis zu 5 Sonn- und Feiertagen im Jahr,
wenn besondere Verhältnisse zur Verhütung eines unverhältnismäßigen Schadens
dies erfordern, |
| c) | an einem Sonntag im Jahr zur Durchführung
einer gesetzlich vorgeschriebenen Inventur, |
und Anordnungen über die Beschäftigungszeit unter Berücksichtigung der für den
öffentlichen Gottesdienst bestimmten Zeit treffen.
| |
|
|
Die Aufsichtsbehörde soll abweichend von § 9 bewilligen, dass Arbeitnehmer
an Sonn- und Feiertagen mit Arbeiten beschäftigt werden, die aus chemischen, biologischen,
technischen oder physikalischen Gründen einen ununterbrochenen Fortgang auch an Sonn- und Feiertagen
erfordern. | |
|
|
Die Aufsichtsbehörde hat abweichend von § 9 die Beschäftigung
von Arbeitnehmern an Sonn- und Feiertagen zu bewilligen, wenn bei einer weitgehenden
Ausnutzung der gesetzlich zulässigen wöchentlichen Betriebszeiten und bei längeren
Betriebszeiten im Ausland die Konkurrenzfähigkeit unzumutbar beeinträchtigt ist und durch
die Genehmigung von Sonn- und Feiertagsarbeit die Beschäftigung gesichert werden kann.
| |
|
§§ 14 - 15 Ausnahmen in besonderen Fällen |
ArbZG |
§ 14 |
Übersicht |
außergewöhnliche Fälle
|
|
Von den §§ 3 - 5, 6 Abs.2, §§ 7, 9 - 11 darf abgewichen werden bei vorübergehenden Arbeiten
in Notfällen und in außergewöhnlichen Fällen, die unabhängig
vom Willen der Betroffenen eintreten und deren Folgen nicht auf andere Weise zu beseitigen sind,
besonders wenn Rohstoffe oder Lebensmittel zu verderben oder Arbeitsergebnisse zu misslingen drohen.
| |
|
|
Von den §§ 3 - 5, 6 Abs.2, §§ 7, 11 Abs.1-3 und § 12 darf ferner abgewichen werden,
1. wenn eine verhältnismäßig geringe Zahl von Arbeitnehmern vorübergehend mit Arbeiten
beschäftigt wird, deren Nichterledigung das Ergebnis der Arbeiten gefährden oder einen
unverhältnismäßigen Schaden zur Folge haben würden,
2. bei Forschung und Lehre, bei unaufschiebbaren Vor- und Abschlussarbeiten sowie bei unaufschiebbaren Arbeiten
zur Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen oder zur Behandlung und Pflege von Tieren
an einzelnen Tagen,
wenn dem Arbeitgeber andere Vorkehrungen nicht zugemutet werden können.
| |
|
|
Wird von den Befugnissen nach den Absatz 1 oder 2 Gebrauch gemacht, darf die Arbeitszeit
48 Stunden wöchentlich im Durchschnitt von 6 Kalendermonaten oder 24 Wochen
nicht überschreiten.
| |
|
ArbZG |
§ 15 |
Übersicht |
Bewilligung, Ermächtigung
|
|
Die Aufsichtsbehörde kann
1. eine von den §§ 3, 6 Abs.2
und § 11 Abs.2 abweichende längere tägliche Arbeitszeit bewilligen
|
a) | für kontinuierliche Schichtbetriebe zur Erreichung zusätzlicher Freischichten, |
| b) | für Bau- und Montagestellen, |
2. eine von den §§ 3, 6 Abs.2
und § 11 Abs.2 abweichende längere tägliche Arbeitszeit
für Saison- und Kampagnebetriebe für die Zeit der Saison oder Kampagne bewilligen, wenn die
Verlängerung der Arbeitszeit über 8 Stunden werktäglich durch eine entsprechende Verkürzung
der Arbeitszeit zu anderen Zeiten ausgeglichen wird,
3. eine von den §§ 5 und 11 Abs.2 abweichende
Dauer und Lage der Ruhezeit bei Arbeitsbereitschaft, Bereitschaftsdienst und Rufbereitschaft den Besonderheiten dieser Inanspruchnahmen
im öffentlichen Dienst entsprechend bewilligen,
4. eine von den §§ 5 und 11 Abs.2 abweichende
Ruhezeit zur Herbeiführung eines regelmäßigen wöchentlichen Schichtwechsels zweimal innerhalb
eines Zeitraums von 3 Wochen bewilligen.
| |
|
|
Die Aufsichtsbehörde kann über die in diesem Gesetz vorgesehenen Ausnahmen hinaus weitergehende Ausnahmen
zulassen, soweit sie im öffentlichen Interesse dringend nötig werden.
| |
|
|
Das Bundesministerium der Verteidigung kann in seinem Geschäftsbereich durch Rechtsverordnung mit Zustimmung
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit aus zwingenden Gründen der Verteidigung
Arbeitnehmer verpflichten, über die in diesem Gesetz und in den auf Grund dieses Gesetzes
erlassenen Rechtsverordnungen und Tarifverträgen festgelegten Arbeitszeitgrenzen und -beschränkungen hinaus
Arbeit zu leisten.
| |
|
|
Werden Ausnahmen nach Absatz 1 oder 2 zugelassen, darf die Arbeitszeit 48 Stunden
wöchentlich im Durchschnitt von 6 Kalendermonaten oder 24 Wochen
nicht überschreiten.
| |
|
§§ 16 - 17 Durchführung des Gesetzes |
ArbZG |
§ 16 |
Übersicht |
Aushang und Arbeitszeitnachweise
|
|
Der Arbeitgeber ist verpflichtet, einen Abdruck dieses Gesetzes, der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen,
für den Betrieb geltenden Rechtsverordnungen und der für den Betrieb geltenden
Tarifverträge und Betriebs- oder Dienstvereinbarungen im Sinne des § 7
Abs.1-3 und des § 12 an geeigneter Stelle
im Betrieb zur Einsichtnahme auszulegen oder auszuhängen.
| |
|
|
Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die über die werktägliche Arbeitszeit des § 3
Satz 1 hinausgehende Arbeitszeit der Arbeitnehmer aufzuzeichnen und ein Verzeichnis
der Arbeitnehmer zu führen, die in eine Verlängerung der Arbeitszeit
gemäß § 7 Abs.7 eingewilligt haben.
Die Nachweise sind mindestens 2 Jahre aufzubewahren.
| |
|
ArbZG |
§ 17 |
Übersicht |
Aufsichtsbehörde |
|
Die Einhaltung dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen wird von den
nach Landesrecht zuständigen Behörden (Aufsichtsbehörden) überwacht.
| |
|
|
Die Aufsichtsbehörde kann die erforderlichen Maßnahmen anordnen, die der Arbeitgeber
zur Erfüllung der sich aus diesem Gesetz und den auf Grund dieses Gesetzes
erlassenen Rechtsverordnungen ergebenden Pflichten zu treffen hat.
| |
|
|
Für den öffentlichen Dienst des Bundes sowie für die bundesunmittelbaren Körperschaften,
Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts werden die Aufgaben und Befugnisse der
Aufsichtsbehörde vom zuständigen Bundesministerium oder den von ihm bestimmten Stellen
wahrgenommen; das gleiche gilt für die Befugnisse nach § 15
Abs.1 und 2.
| |
|
|
Die Aufsichtsbehörde kann vom Arbeitgeber die für die Durchführung dieses Gesetzes und der
auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen erforderlichen Auskünfte verlangen.
Sie kann ferner vom Arbeitgeber verlangen, die Arbeitszeitnachweise und Tarifverträge oder Betriebs- oder
Dienstvereinbarungen im Sinne des § 7 Abs.1-3 und
des § 12 vorzulegen oder zur Einsicht einzusenden.
| |
|
|
Die Beauftragen der Aufsichtsbehörde sind berechtigt, die Arbeitsstätten während der Betriebs-
und Arbeitszeit zu betreten und zu besichtigen; außerhalb dieser Zeit oder wenn sich
die Arbeitsstätten in einer Wohnung befinden, dürfen sie ohne Einverständnis
des Inhabers nur zur Verhütung von dringenden Gefahren für die öffentliche Sicherheit
und Ordnung betreten und besichtigt werden.
Der Arbeitgeber hat das Betreten und Besichtigen der Arbeitsstätten zu gestatten.
Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschränkt.
| |
|
|
Der zur Auskunft Verpflichtete kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung ihn selbst
oder einen der in § 383 Abs.1
Nr. 1 - 3 der Zivilprozessordnung bezeichneten Angehörigen der Gefahr
strafgerichtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten aussetzen würde.
| |
|
§§ 18 - 21 Sonderregelungen |
ArbZG |
§ 18 |
Übersicht |
Nichtanwendung des Gesetzes |
|
Dieses Gesetz ist nicht anzuwenden auf
1. leitende Angestellte im Sinne des § 5 Abs.3 des Betriebsverfassungsgesetzes sowie Chefärzte,
2. Leiter von öffentlichen Dienststellen und deren Vertreter sowie Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst,
die zu selbständigen Entscheidungen in Personalangelegenheiten befugt sind,
3. Arbeitnehmer, die in häuslicher Gemeinschaft mit den ihnen anvertrauten Personen zusammenleben und sie
eigenverantwortlich erziehen, pflegen oder betreuen,
4. den liturgischen Bereich der Kirchen und der Religionsgemeinschaften.
| |
|
|
|
Für die Beschäftigung von Arbeitnehmern auf Kauffahrteischiffen als Besatzungsmitglieder im Sinne des
§ 3 des Seemannsgesetzes gilt anstelle
dieses Gesetzes das Seemannsgesetz.
| |
|
|
ArbZG |
§ 19 |
Übersicht |
Beschäftigung im öffentlichen Dienst |
|
Bei der Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben im öffentlichen Dienst können, soweit keine tarifvertragliche
Regelung besteht, durch die zuständige Dienstbehörde die für Beamte geltenden Bestimmungen
über die Arbeitszeit auf die Arbeitnehmer übertragen werden; insoweit finden die
§§ 3 - 13 keine Anwendung.
| |
|
ArbZG |
§ 20 |
Übersicht |
Beschäftigung in der Luftfahrt |
|
Für die Beschäftigung von Arbeitnehmern als Besatzungsmitglieder von Luftfahrzeugen gelten anstelle
der Vorschriften dieses Gesetzes über Arbeits- und Ruhezeiten die Vorschriften über Flug-,
Flugdienst- und Ruhezeiten der Zweiten
Durchführungsverordnung zur Betriebsordnung für Luftfahrtgerät in der jeweils
geltenden Fassung.
| |
|
ArbZG |
§ 21 |
Übersicht |
Beschäftigung in der Binnenschifffahrt |
|
Die Vorschriften dieses Gesetzes gelten für die Beschäftigung von Fahrpersonal in der Binnenschifffahrt,
soweit die Vorschriften über Ruhezeiten der Rheinschiffs-Untersuchungsordnung und der Binnenschiffs-Untersuchungsordnung in der
jeweils geltenden Fassung dem nicht entgegenstehen.
Sie können durch Tarifvertrag der Eigenart der Binnenschifffahrt angepasst werden.
| |
|
§§ 22 - 23 Straf- und Bußgeldvorschriften |
ArbZG |
§ 22 |
Übersicht |
Bußgeldvorschriften |
|
Ordnungswidrig handelt, wer als Arbeitgeber vorsätzlich oder fahrlässig
1. entgegen § 3 oder § 6 Abs.2, jeweils auch in Verbindung mit
§ 11 Abs.2, einen Arbeitnehmer über die Grenzen der Arbeitszeit
hinaus beschäftigt,
2. entgegen § 4 Ruhepausen nicht, nicht mit der vorgeschriebenen Mindestdauer oder
nicht rechtzeitig gewährt,
3. entgegen § 5 Abs.1 die Mindestruhezeit nicht gewährt oder entgegen § 5
Abs.2 die Verkürzung der Ruhezeit durch Verlängerung einer anderen Ruhezeit nicht oder
nicht rechtzeitig ausgleicht,
4. einer Rechtsverordnung nach § 8 Satz 1, § 13 Abs.1 oder 2 oder
§ 24 zuwiderhandelt, soweit sie für einen bestimmten Tatbestand auf diese
Bußgeldvorschrift verweist,
5. entgegen § 9 Abs.1 einen Arbeitnehmer an Sonn- oder Feiertagen beschäftigt,
6. entgegen § 11 Abs.1 einen Arbeitnehmer an allen Sonntagen beschäftigt oder entgegen
§ 11 Abs.3 einen Ersatzruhetag nicht oder nicht rechtzeitig gewährt,
7. einer vollziehbaren Anordnung nach § 13 Abs.3 Nr.2 zuwiderhandelt,
8. entgegen § 16 Abs.1 die dort bezeichnete Auslage oder den dort bezeichneten Aushang nicht
vornimmt,
9. entgegen § 16 Abs.2 Aufzeichnungen nicht oder nicht richtig erstellt oder nicht für die
vorgeschriebene Dauer aufbewahrt oder
10. entgegen § 17 Abs.4 eine Auskunft nicht, nicht richtig oder nicht vollständig erteilt, Unterlagen
nicht oder nicht vollständig vorlegt oder nicht einsendet oder entgegen § 17 Abs.5
Satz 2 eine Maßnahme nicht gestattet.
| |
|
|
Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 - 7, 9 und 10
mit einer Geldbuße bis zu 15.000 Euro, in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 8
mit einer Geldbuße bis zu 2.500 Euro geahndet werden.
| |
|
ArbZG |
§ 23 |
Übersicht |
Strafvorschriften |
|
Wer eine der in § 22 Abs.1 Nr.1-3, 5-7 bezeichneten Handlungen
1. vorsätzlich begeht und dadurch Gesundheit oder Arbeitskraft eines Arbeitnehmers gefährdet oder
2. beharrlich wiederholt,
wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
| |
|
|
Wer in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen bestraft.
| |
|
§§ 24 - 26 Schlussvorschriften |
ArbZG |
§ 24 |
Übersicht |
Umsetzung von zwischenstaatlichen Vereinbarungen
und Rechtsakten der EG |
|
Die Bundesregierung kann mit Zustimmung des Bundesrates zur Erfüllung von Verpflichtungen
aus zwischenstaatlichen Vereinbarungen oder zur Umsetzung von Rechtsakten des Rates oder
der Kommission der Europäischen Gemeinschaften, die Sachbereiche dieses Gesetzes betreffen,
Rechtsverordnungen nach diesem Gesetz erlassen.
| |
|
ArbZG |
§ 25 |
Übersicht |
Übergangsregelung für Tarifverträge
|
|
Enthält ein am 01.04.2004 bestehender oder nachwirkender Tarifvertrag abweichende Regelungen
nach § 7 Abs.1 oder 2 oder § 12 Satz 1, die den
in den genannten Vorschriften festgelegten Höchstrahmen überschreiten, so bleiben diese tarifvertraglichen
Bestimmungen bis zum 31.12.2006 unberührt.
Tarifverträgen nach Satz 1 stehen durch Tarifvertrag zugelassene Betriebsvereinbarungen sowie Regelungen
nach § 7 Abs.4 gleich.
| |
|
| |