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Anmerkungen zu § 81 SGB IX
§ 81 Abs.2 SGB IX wurde geändert
durch das Gesetz zur Umsetzung europäischer Richtlinien
zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung vom 14.08.06
(Art.3 Abs.10, BGBl. I
2006
S.1897, 1909,
in Kraft seit 18.08.06).
Mit diesem Gesetz wurde das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) eingeführt
und das bisher in § 81 Abs.2 SGB IX geregelte
Verbot der Benachteiligung wegen einer Behinderung dorthin übertragen
(§ 7 AGG).
Entsprechend:
§ 611a BGB
§ 611b BGB
§ 612 Abs.3 BGB
Beschäftigtenschutzgesetz
BAG, Urteil vom 03.04.07:
§ 81 Abs.2 SGB IX war bis zum Inkrafttreten des AGG europarechtskonform anzuwenden.
§ 81 Abs.2 SGB IX hatte bis zum 17.08.06 folgenden Wortlaut:
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§ 81 |
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Pflichten des Arbeitgebers und
Rechte schwerbehinderter Menschen |
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Arbeitgeber dürfen schwerbehinderte Beschäftigte nicht wegen ihrer Behinderung
benachteiligen.
Im Einzelnen gilt hierzu Folgendes:
1. Ein schwerbehinderter Beschäftigter darf bei einer Vereinbarung oder
einer Maßnahme, insbesondere bei der Begründung
des Arbeits- oder sonstigen Beschäftigungsverhältnisses, beim beruflichen
Aufstieg, bei einer Weisung oder einer Kündigung, nicht wegen
seiner Behinderung benachteiligt werden.
Eine unterschiedliche Behandlung wegen der Behinderung ist jedoch zulässig,
soweit eine Vereinbarung oder eine Maßnahme die Art der
von dem schwerbehinderten Beschäftigten auszuübenden Tätigkeit
zum Gegenstand hat und eine bestimmte körperliche Funktion, geistige
Fähigkeit oder seelische Gesundheit wesentliche und entscheidende berufliche
Anforderung für diese Tätigkeit ist.
Macht im Streitfall der schwerbehinderte Beschäftigte Tatsachen glaubhaft,
die eine Benachteiligung wegen der Behinderung vermuten lassen,
trägt der Arbeitgeber die Beweislast dafür,
dass nicht auf die Behinderung bezogene, sachliche Gründe
eine unterschiedliche Behandlung rechtfertigen oder eine bestimmte körperliche
Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit wesentliche und entscheidende
berufliche Anforderung für diese Tätigkeit ist.
2. Wird gegen das in Nummer 1 geregelte Benachteiligungsverbot
bei der Begründung eines Arbeits- oder sonstigen
Beschäftigungsverhältnisses verstoßen, kann der hierdurch
benachteiligte schwerbehinderte Bewerber eine angemessene Entschädigung
in Geld verlangen; ein Anspruch auf Begründung eines Arbeits-
oder sonstigen Beschäftigungsverhältnisses besteht nicht.
3. Wäre der schwerbehinderte Bewerber auch bei benachteiligungsfreier Auswahl
nicht eingestellt worden, leistet der Arbeitgeber eine angemessene Entschädigung
in Höhe von höchstens drei Monatsverdiensten.
Als Monatsverdienst gilt, was dem schwerbehinderten Bewerber bei regelmäßiger
Arbeitszeit in dem Monat, in dem das Arbeits- oder sonstige
Beschäftigungsverhältnis hätte begründet werden sollen,
an Geld- und Sachbezügen zugestanden hätte.
4. Ein Anspruch auf Entschädigung nach den Nummern 2 und 3 muss innerhalb
von zwei Monaten nach Zugang der Ablehnung der Bewerbung schriftlich
geltend gemacht werden.
5. Die Regelungen über die angemessene Entschädigung gelten beim beruflichen
Aufstieg entsprechend, wenn auf den Aufstieg kein Anspruch besteht.
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