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Verbraucherrecht
Bürgschaft: Sittenwidrigkeit

Bundesgerichtshof (BGH)
Urteil vom 18.09.97
(IX ZR 283/96)
BGHZ 136, 347
NJW 1997, 3372
ZIP 1997, 1957
WM 1997, 2117
MDR 1997, 1103
DB 1997, 2375
EWiR 1998, 9


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Leitsätze:
1.  Besteht ein krasses Missverhältnis zwischen dem Umfang der Haftung und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des bürgenden Ehegatten oder Lebenspartners und lässt sich der Verpflichtungsumfang auch nicht im Hinblick auf den Schutz des Gläubigers vor Vermögensverlagerung vom Hauptschuldner auf den Bürgen rechtfertigen, ist der Bürgschaftsvertrag in der Regel gemäß § 138 I BGB nichtig.
2.  Hinsichtlich des Risikos, das der Bürge eingeht, ist auch dann vom Nennwert der Bürgschaft auszugehen, wenn der Gläubiger weitere Sicherheiten erhalten, jedoch die Rechte des Bürgen aus § 776 BGB abbedungen und nicht sichergestellt hat, dass der Bürge nur in einem wesentlich niedrigeren Umfang als der vereinbarten Haftungssumme in Anspruch genommen wird.
3.  In die Beurteilung, ob ein Formularvertrag nach § 138 I BGB nichtig ist, sind die nach den Bestimmungen des AGB-Gesetzes unwirksamen Abreden einzubeziehen.
 

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